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Erinnerungsweinen

Wie dein Baby seine Geburtserfahrung kommuniziert


Stell dir vor, wie du allein von einer kleinen Urlaubsreise heimkehrst. Du sitzt im Flugzeug und freust dich auf zu Hause. Plötzlich treten unerwartet Turbulenzen auf und das ganze Flugzeug wird hin und her gerüttelt. Es trifft dich so unvorbereitet, das du dir ordentlich den Kopf stößt. Die Crew hat alle Hände voll zu tun, die panischen Fluggäste zu beruhigen. Je länger es andauert, desto größer wird deine Panik und langsam steigt richtig Angst in dir auf und du fängst an dich zu fragen, ob du das hier überleben wirst. Nach einer gefühlten Endlosigkeit kehrt wieder Ruhe ein, aber trotzdem kannst du dich nicht mehr entspannen, weil dir der Schreck noch tief in den Knochen steckt. Am Flughafen angekommen, erblickst du deinen Partner. Als er dich zur Begrüßung in die Arme nimmt, sprudelt es aus dir heraus, weil du ihm gern erzählen möchtest, was dir passiert ist. Aber er hört dir gar nicht richtig zu. Er schlägt vor Essen zu gehen, du hast sicherlich Hunger oder vielleicht nach Hause zu fahren, vielleicht bist du müde. Eigentlich möchtest du nur von deiner Todesangst erzählen und beginnst von neuem zu berichten, doch dein Partner versucht wieder dich abzulenken. Leider merkt er nicht, das du einfach nur Jemanden zum Zuhören brauchst, um das Ganze verarbeiten zu können. Schließlich gibst du es auf. Wie fühlst du dich damit?


Babys Tränen erzählen eine Geschichte. Millionen von Babys werden mit ihrer Geschichte nie gehört. Bist du gespannt auf die Geschichte deines Kindes?


Diese Art der Tränen, sind sehr emotionale Tränen. Meistens ist es ein sehr hohes, schrilles Schreien und häufig tritt es Abends auf. Man erkennt in dem Weinen eine Emotion wie Verzweiflung, Panik, Wut, Trauer und oft auch Todesangst. Wenn man in die Augen schaut, erkennt man hier oft auch einen entsprechenden Ausdruck. Viele Babys zeigen hier ihren Schreck oder Schock. Dieses Weinen wird von einer bestimmten Körpersprache begleitet.


Vielleicht hast du beim Weinen deines Babys schon einmal beobachtet, wie es dabei immer die gleiche Stelle im Gesicht, am Kopf oder Ohr berührt oder es den Kopf in einer Zick Zack Bewegung immer wieder und wieder hin und herwirft.


Dieses Weinen wird Erinnerungsweinen genannt und ist immer von einer speziellen Körpersprache begleitet. Darüber kommuniziert dein Baby seine Geburts- und auch Schwangerschaftserfahrung. Jedes Baby erzählt seine Geschichte. Sie sind bei ihrer Geburt voll bewusste Wesen. Dank der Pränatalpsychologie wissen wir, das Babys ihre Erfahrung aus dem Mutterleib und der Geburt nicht vergessen, sondern mitteilen. Wiliam Emerson (2012) , Karlton Terry (2014).



Babys erzählen von dem Moment, wo sie überwältigt wurden. Das kann eine stressige Erfahrung im Mutterleib gewesen sein, z.B. ein verlorener Zwilling in den ersten Schwangerschaftswochen, eine Intervention unter der Geburt oder eine bestimmte Geburtsphase, vielleicht auch eine anhaltende Erfahrung der Grenzüberschreitung auf einer Frühchenstation.



Manche Babys berühren ihren Hals, wenn dort die Nabelschnur um ihn geschlungen war und wiederum andere drehen sich auf dem Arm immer wieder ein und probieren ihre Geburt zu vollenden, welche durch einen Notkaiserschnitt unterbrochen wurde. Babys berühren ihre Kontaktstellen mit dem mütterlichen Becken immer wieder und wieder, wenn dort eine schmerzhafte Erinnerung verknüpft ist. Häufig zu beobachten am Nacken und an der Schläfe. Manche Babys greifen sich richtig in die Augen. Eine überwältigende Erfahrung der Schwangerschaft drückt das Baby beim Weinen mit husten, sich verschlucken, sich auf den Bauch hauen, den Bauch steif machen und den Rücken durchdrücken und wild mit den Beinen strampeln wie beim Fahrradfahren oder auch ausstreichen der Füße aus. Häufig wird dies als Bauchweh gedeutet. Es berichtet aus einer Zeit, in der vielleicht Medikamente durch die Nabelschnur kamen oder die Mama sehr gestresst war, vielleicht auch ein unerkannter Zwilling verstorben ist. Da ist die Erinnerung gespeichert, was durch die Nabelschnur kam. Es gibt noch viel mehr Körpersprache aus Geburt und Schwangerschaft, aber hier alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen.




Weinen ist Kommunikation. Genauso wie du von deiner Geburt erzählen oder unschöne Erinnerungen davon verarbeiten möchtest, so möchte dein Baby dir von seiner Geschichte erzählen. Es braucht deine Nähe, dein Zuhören. Sein Weinen zu unterdrücken lindert seine Geschichte nicht. Würde es deinen Schmerz lindern, wenn du nicht weinen dürftest?

Wenn sich ein Baby mit Erinnerungsweinen auf unserem Arm ausweinen darf, kann seine Geschichte heilen. Wenn wir innerlich ruhig werden, es halten und einfach nur empathisch dabei sind, können wir ihm helfen ganz viel inneren Stress loszulassen. Wir lassen das Baby niemals alleine weinen, sondern geben ihm dabei Geborgenheit und Stabilität. Wenn wir sein Weinen unterdrücken, wird sein Schmerz nicht gelindert.


Mit einem Hypnosetherapeuten kannst du deine frühe Erfahrung aus dem Körperzellgedächtnis hervorholen und vielleicht wird dir dann klar, warum du dein Leben lang das Gefühl hast, nicht voranzukommen oder du Unbehagen in engen Räumen verspürst. Denn diese frühe Zeit hat dein Unterbewusstsein geprägt, erste Programme wurden hier geschrieben, auf die dein Körper heute noch zurückgreift.


Jede auf den Körper der Eltern geweinte Träne ist heilsam für Körper und Seele- Aletha Solter


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